Loading…

Austausch über Situation in der Pflege gesucht

© Hendrik SchmitzFr, 20. Apr. 2012
Aachener Nachrichten - Nord / / Seite 20

Gemeinsamer Wahlkampf: Karl Josef Laumann (l.) will nach dem 13. Mai wieder seinem ehemaligen Ressort, dem Arbeits, Gesundheits- und Sozialministerium vorstehen. Hendrik Schmitz möchte direkt in den Landtag gewählt werden.

Baesweiler. Der Staatsminister a.D. fühlt sich offenbar sehr wohl in Baesweiler. Zehn Minuten vor seinem angekündigten Besuchstermin bog die Karosse aus Düsseldorf mit Karl-Josef Laumann in den Innenhof des Wohn- und Pflegeheimes Maria Hilf (Burg Setterich) ein. Und auch nach dem Termin wandelte der frühere Landes-Gesundheitsminister noch ein paar Schritte durch den umgestalteten Burgpark.

Dazwischen leistete der hochrangige Christdemokrat, der auch dem Schattenkabinett des CDU-Kandidaten Norbert Röttgen angehört, kompetente Wahlkampfhilfe für den Baesweiler Landtagskandidaten Hendrik Schmitz. Das von der Caritas Trägergesellschaft West geführte Haus wird derzeit umgebaut. Darüber mochten sich die beiden Politiker ebenso ein Bild machen wie auch von den Auswirkungen des Fachkräftemangels. Thema der in den Besuch eingebundenen Diskussionsrunde, zu der Caritas-Geschäftsführer Gabor Szük und die kommissarische Leiterin des Heimes Maria Hilf, Gabriele Schmidtberger gehörten, war zudem die Akademisierung der Pflege.

Qualifizierte Mitarbeiter wichtig

„Die Konsequenzen des demographischen Wandels für unsere Gesellschaft sind in den Pflegebetrieben besonders deutlich erkennbar, denn für die wachsende Zahl der Pflege- und Betreuungsbedürftigen ist es schwer, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Hier ist daher ein Beitrag der Politik bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten gefragt“, fasst Hendrik Schmitz die Situation zusammen.

Jann Habbinga, Kaufmännischer Direktor des St.-Josef-Krankenhauses in Linnich und Mitglied des Vorstandes der Trägergesellschaft, befürchtet, dass es in „20 Jahren etwa 20?000 fehlende Fachkräfte in der Pflege geben wird“.

Dort hakte auch Maria Wagener, Pflegedienstleiterin der Settericher Einrichtung, ein: „Wir werden in ein paar Jahren schon sehr wenige Auszubildende haben.“

Karl-Josef Laumann sieht das Problem und bekennt sich unter anderem dazu: „Wir müssen vermehrt ausbilden und zu einer Umlagefinanzierung der Ausbildung kommen.“ Einerseits solle man „auch lebensälteren Menschen die Möglichkeit geben in der Pflege eine Ausbildung zu absolvieren“ und „auch Hauptschüler müssen das Recht haben, Pflegefachkraft zu werden“. Die Akademisierung des Pflegeberufes sieht Laumann „nur als Nische“. Er spricht sich weiterhin für eine duale Ausbildung aus, die „nach meiner Meinung völlig richtig ist“.

Das sich im Umbau befindliche Settericher Haus, mit 100 Betten ausgestattet, wird Mitte 2013 fertig sein. Genutzt wird es seit 1985 als Wohn- und Pflegeheim. Der Umbau sieht einen deutlich erhöhten Anteil von Einzelzimmern und die Reduzierung von Doppelzimmern vor. An Kosten wurden fünf Millionen Euro durch die Trägergesellschaft vorfinanziert. „Wir müssen uns darüber im klaren sein, Angebote dieser Art immer mehr haben zu müssen“, betonte Hendrik Schmitz.

„Wenn wir fertig sind, werden wir Einbettzimmer anbieten können, die wesentlich größer zugeschnitten sind“, bemerkte Gabor Szük stolz. (eb)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.