Fr, 7. Jun. 2013
Aachener Nachrichten - Nord / / Seite 16
Ehrenamtler werden dringend benötigt. Fünf bis sechs Freiwillige pro Tag. Wegen Personalengpass werden derzeit nur wenige Tiere aufgenommen.
Von Rebecca Kiljan
Würselen. Mit Pferden, Hühnern, Laufenten und zahlreichen Katzen werden die Besucher des Gnadenhofs der Arche in Würselen-Euchen empfangen. Trotz der vielen Ställe und Grünflächen steht Gründer und Leiter des Gnadenhofs Peter Küppers vor einem großem Problem: „Immer mehr Menschen haben keine Zeit, um als Ehrenamtliche bei uns zu helfen."
Sei es aufgrund von längeren Schulzeiten oder mehr Überstunden auf der Arbeit – die Zahl der ehrenamtlich Tätigen hat sich drastisch reduziert. Früher haben an die 120 Freiwillige die Tiere auf dem Hof versorgt, doch heute sind es nur noch knapp 40. „Durch diesen Rückgang kann der Betrieb des Gnadenhofs nicht mehr aufrecht erhalten werden", betont Küppers. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass der 1977 gegründete Hof nur noch wenige Tiere aufnehmen kann. Denn wo keine helfenden Hände sind, kann keine Vielzahl von Tieren versorgt werden.
Überlegungen angestellt
Innerhalb der Städteregion gibt es wenige Alternativen. Es bleibt nur das Tierheim Aachen, das aber ein anderes Konzept verfolgt als eine Arche. „Das Tierheim muss Tiere aufnehmen, die Arche kann Tiere aufnehmen", erklärt Helmut Brandt, Mitglied des Deutschen Bundestags. Um zu überlegen, wie die Einrichtung in Zukunft weiter geführt werden kann, kamen nun er und MdL Hendrik Schmitz zusammen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Arche Vereins diskutierten sie über Ideen und Ansätze, die den Erhalt des Gnadenhofs sichern sollen. Brandt schlug etwa eine engere Kooperation mit dem Alsdorfer Tierpark vor: „Dort gibt es Menschen, die sich ebenfalls professionell um die Tiere kümmern." Küppers erklärte, dass es bereits Kontakt zum Tierpark gegeben habe, doch dieser sei immer wieder eingeschlafen. Der Gnadenhof habe sogar schon Tiere des Parks aufgenommen, doch mehr habe sich nicht entwickelt. An diesem Punkt möchten Schmitz und Brandt eingreifen. Mittels ihrer Kontakte zu Städten, Bürgermeistern und dem Tierpark wollen sie helfen, betonten sie nach dem Gespräch mit den Arche-Verantwortlichen. „Denn die Arche ist mehr als nur ein Gnadenhof", so Schmitz.
In der Tat: Auf einem Barfußpfad beispielsweise werden die Kinder an die Natur herangeführt. Weiter können sie Tiere und den Umgang mit ihnen kennenlernen. Auch bei Ferienspielen kommen Kinder auf dem Hof, um den direkten Kontakt zum Tier zu knüpfen. Deshalb soll der Hof künftig weiter bestehen können. Doch dafür werden ehrenamtliche Helfer benötigt „Es werden fünf bis sechs Leute pro Tag gebraucht, die zwei bis drei Stunden auf dem Hof arbeiten", konkretisiert Küppers.
Tierliebhaber und
Handwerker gesucht
Zu den Aufgaben zählen die Versorgung rund ums Tier, die Instandhaltung des Barfußpfads und die Pflege des Bauerngartens. Außerdem willkommen sind handwerklich begabte Menschen zur Renovierung des Hofs. Wer sich als Ehrenamtlicher engagieren möchte, kann sich entweder persönlich ein Bild vom Gnadenhof, Hüpchensweid 11, machen, oder sich unter www.arche-aachen.de informieren.
„Immer mehr Menschen haben keine Zeit, um als Ehrenamtliche bei uns zu helfen."
Peter Küppers, Gründer und Leiter des Gnadenhofs